Die zig Unterschriften der Special
Olympics, die im Juni an den Nationalen Spielen in Berlin teilnahmen,
verzieren nun eine ganz besondere Seite im Goldenen Sportbuch der Stadt Bamberg. Nur eine Seite davor verewigte sich nämlich die aktuelle „Sportlerin des Jahres“ Gina Lückenkemper.
Oberbürgermeister Andreas Starke
betonte im Spiegelsaal der Harmonie die außerordentliche Wichtigkeit
des Inklusionssport für Bamberg und für die gesellschaftliche Teilhabe
und den Zusammenhalt im Besonderen.
Rollstuhl-Sprinterin Lena Zürl trägt sich als Erste in Bamberg ein
Lena Zürl (Böhnlein Sports) als Gold- und Silber- Medaillengewinnerin
war es vorbehalten, bei der Unterschriftenaktion zu beginnen. Die
32-Jährige, die sich erst vor einem Jahr intensiver dem Sport widmete,
konnte ihre beiden Siege über 100 Meter und 400 Meter auf der
weltberühmten blauen Bahn im Olympiastadion feiern.
Langstreckenläufer Maxi Ley peilt Paralympics an
Wesentlich weiter war Maxi Ley (Goolkids/Böhnlein Sports) unterwegs:
Er gewann über 10.000 Meter Silber. Der 19-Jährige, seit Geburt
gehandicapt durch einen Schlaganfall, hat sehr ehrgeizige Ziele: „Ich
will den Sprung zu den Paralympics schaffen und dann in Paris 2024 bei
Olympia dabei sein.“
Die Goolkids-Fußballer waren für ihn der Einstieg zum Sport, aber
seit gut zwei Jahren ist er bei Wind und Wetter bis zu sechsmal mit
Lauftraining unterwegs. „Ernährung, Training und Ehrgeiz“, nennt er
seine erfolgreiche Formel. So steigerte er sich von Monat zu Monat von
anfänglichen 55 Minuten ist er in diesem Jahr schon nur noch 41:59
Minuten über zehn Kilometer gelaufen.
Basketballer der Lebenshilfe-Werkstatt mit Silber
Etwas kürzer mussten in diesem Jahr die erfolgsverwöhnten
Basketballer der Lebenshilfe-Werkstatt/Bertold-Scharfenberg-Schule
treten. Ausfälle und ein Umbruch im Team führten dazu, dass die
dreimaligen Meister, die über Jahre unbesiegt blieben, heuer in der
spielstärksten Klasse „Traditionals“ sich nach der 6:10-Final-Niederlae
gegen Amberg mit Platz zwei begnügen mussten.
Robert Bartsch als einer der Delegationsleiter, bei dem die Fäden des
43-köpfigen Athleten-Teams zusammenliefen, hat die Berliner Woche als
ein „Wahnsinnserlebnis“ in allerbester Erinnerung. „Platzierungen sind
nicht so wichtig, die Sportler gehen aufeinander zu. Sie leben den
ursprünglichen Gedanken des Miteinanders.“
So sieht es auch Sportreferent Matthias Pfeufer: „Im Endeffekt feiern
sie sich gegenseitig. Das eigene Limit ist entscheidend, dies immer
weiter hinauszuschieben.“ Auch wenn heimische Sportler bei den World
Games 2023 in der Hauptstadt nicht vertreten sind, hat Bamberg eine
breite Palette an Mannschafts- und Einzelsportlern im Inklusionsbereich,
die voll motiviert bei der Sache sind .