Vortrag an der Pflegeschule Dr. Selma Graf: „Unser Ziel ist gelebte Inklusion“

Um goolkids und das Inklusionsprojekt "ginaS" bekannter zu machen, stellt sich der Förderkreis immer wieder bei anderen Sozialträgern vor – zum Beispiel mit Fachvorträgen. So machten die Projektleitung Lisca Dogan und der Bundesfreiwilligendienst leistende Jonas Windolph, am 21. März einen Ausflug zur Pflegeschule Dr. Selma Graf in die Hainstraße. Dort informierten sie im Rahmen einer Fachfortbildung Pflege-Schüler:innen zur inklusiven Arbeit von goolkids. Die Auszubildenden befinden sich derzeit im dritten und letzten Ausbildungsjahr und streben den Abschluss zur Pflegefachperson an.
Los ging die Info-Veranstaltung mit einem locker-unterhaltsamen Kennenlernspiel im Garten der Schule. Reihum stellten sich die etwa 20 Teilnehmenden und ihre Lehrerinnen, Andrea Gunreben und Marit Schulte, mit Namen und Hobbys vor. Dann begann der fachliche Teil des goolkids-Vortrags. Lisca Dogan berichtete über das Sportangebot des Förderkreises, wie Fußball, Rollstuhlbasketball und Leichtathletik. Dabei betonte sie immer wieder die übergeordnete Absicht, Menschen mit Behinderung und geflüchtete Kinder und Jugendliche in Sportvereine zu integrieren. „goolkids versteht sich als Bindeglied zwischen Menschen, die gerne Sport machen und Vereinen“, sagte sie. „Wichtig ist es uns aber auch, dass es dabei, nicht wie in Vereinen sonst üblich, immer nur um Leistung und erste Plätze geht. Gemeinsamer Spaß am Sport stehen bei uns im Vordergrund.“ Außerdem will goolkids, dass Menschen mit Behinderung nicht nur in geschlossenen Bereichen unterwegs sind. „Wir wollen sie in der Mitte der Gesellschaft haben. Unser Ziel ist gelebte Inklusion.“
Da verschiedene Menschen mit dem Begriff der Inklusion aber verschiedene Dinge verbinden, stand nach diesem Vortrag eine Gruppenarbeit zur Frage „Was ist Inklusion?“ an. Einige Minuten lang berieten die Pflege-Schüler:innen und diskutierten lebhaft. Am Ende waren einige Definitionsmöglichkeiten eingegangen, die der offiziellen Beschreibung des Begriffs der Antidiskriminierungsstelle des Bundes 2024 allesamt nahekamen. Diese lautet „Inklusion bedeutet, dass jeder Mensch die Möglichkeit erhalten soll, sich umfassend und gleichberechtigt an der Gesellschaft zu beteiligen. Die Teilhabe darf nicht von Faktoren wie individuellen Fähigkeiten, ethnischer Herkunft, Geschlecht oder Alter abhängen.“
Was die Diskussion aber zusätzlich hervorbrachte: Noch fehlt es oft an inklusiven Strukturen. „Und solchen Strukturen muss Sensibilisierung für Inklusion vorausgehen“, sagte Lisca Dogan, „also mehr Achtsamkeit für Hürden, mit denen Menschen mit Behinderung im Alltag konfrontiert sind.“
Hier schloss sich im Vortrag eine weitere Verbindung zur Arbeit von goolkids. Seit zehn Jahren setzt sich der Förderkreis bereits für Inklusions-Strukturen und Sensibilisierung ein. Das Mittel der sportlichen Begegnung hat sich dabei als besonders wirkungsvoll erwiesen.
Zum Ende des Vortrags konnte die Klasse Rückmeldungen geben. Diese fielen sehr positiv aus. Eine Schülerin sagte: „Ich finde, solche Vorträge sollten viel öfter angeboten werden.“ Ein Schüler zog das Fazit: „Die Sportangebote von goolkids sind toll, zum Beispiel für Alleinerziehende, die sich keine Mitgliedschaften in Vereinen leiten können.“ Und eine weitere Wortmeldung lautete: „Man merkt, ihr seid mit Herz dabei.“